Das Instandhaltungs-Manifest
Instandhaltung ist das Fundament der Produktion. Wir setzen uns für die Wertschätzung der Menschen in der Instandhaltung ein und teilen Prinzipien für den Wandel von der reaktiven 'Feuerwehr' zum proaktiven Handeln. Aus unserer Erfahrung haben wir gelernt, Folgendes höher zu schätzen:
Anlagenfunktion vor Anlagenerhalt
Proaktive Ursachenbeseitigung vor reaktivem Aktionismus
Handlungsrelevante Erkenntnis vor Datenvollständigkeit
Gemeinsame Verantwortung vor Abteilungsdenken
Auch wenn das Rechte seine Bedeutung hat, ist uns das Linke wichtiger.
Prinzipien
1. Zuverlässigkeit ist eine Kultur, keine Abteilung.
Zuverlässigkeit kann nicht allein von der Instandhaltung getrieben werden; sie muss von der Führung verstanden und in der Praxis gelebt werden.
2. Das Ziel ist Kapazitätssicherung.
Wir erhalten Anlagen nicht um ihrer selbst willen, sondern um die Funktion zu bewahren, die sie dem Unternehmen liefern — priorisiert nach Kritikalität.
3. Die beste Reparatur ist die, die nie nötig wird.
Investiere mehr Zeit ins Vorbeugen als ins Reparieren wo es wirksam ist.
4. Fehlerursachen beseitigen ist die höchste Form der Instandhaltung.
Richtig reparieren ist gut; verhindern, dass es wieder passiert, ist das Ziel. Wir beheben die Ursache, nicht nur das Symptom.
5. Sicherheit und Zuverlässigkeit sind untrennbar.
Eine zuverlässige Anlage ist eine sichere Anlage. Sicherheit und Compliance setzen die Untergrenze; wir tauschen sie nicht gegen Termine, beide dienen demselben Ziel.
6. Anlagenbediener sind die erste Verteidigungslinie.
Wer die Maschine bedient, kennt die Maschine. Früherkennung beginnt bei gut ausgebildeten Menschen, die der Anlage am nächsten sind.
7. Fähigkeiten vor Checklisten.
Ein qualifiziertes Team ist wirksamer als eines, das nur Formulare abhakt. Investiere zuerst in Menschen, dann in Werkzeuge.
8. Einfachheit ist essenziell.
Abläufe, Dateneingabe und Verfahren müssen so einfach wie möglich und so standardisiert wie nötig sein. Komplexität verbirgt Fehler.
9. Maximiere die Zeit an der Anlage.
Wir beseitigen konsequent Hindernisse und unnötige Arbeitsschritte ohne die Sicherheit zu gefährden, damit Techniker mehr Zeit mit Werkzeug in der Hand verbringen.
10. Steuere die Arbeit, nicht die Kennzahl.
Messe, was Verhalten ändert: Deine Arbeitsweise treibt die Ergebnisse—nicht umgekehrt. Frühindikatoren steuerst du; Spätindikatoren zeigen dir nur, ob es funktioniert hat.
11. Das System ist Entscheidungsgedächtnis.
Das CMMS bewahrt, was wir gelernt haben, damit die nächste Person nicht bei null anfängt. Dokumentiere, was bessere Entscheidungen ermöglicht—für Techniker, Planer und Auditoren gleichermaßen.
12. Wartbarkeit ist planbar.
Die meisten Lebensdauerkosten werden in der Konstruktion festgelegt. Beziehe Instandhaltungswissen ein, bevor die Anlage gekauft wird.